Feldrehe im Frühling

Wenn der Winter sich in die Länge zu ziehen scheint und man es kaum erwarten kann, dass das Frühjahr Einzug hält, freut man sich über jeden Vorboten und über jedes Zeichen vom Erwachen des jungen Grün. Noch immer scheint ein Kampf im Gange zu sein. Die wohlig wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings, die die Bäume und Sträucher kitzeln, um ihnen frische Blätter und Blüten zu entlocken und der nasskalte Schnee, der aus der Dunkelheit heraus kurzum die Landschaft wieder weiss einfärbt.

Wild- und Hasenzählung

Was für mich so richtig in den Frühling gehört, sind die jährlichen Hasenzählungen. In zwei benachbarten Gebieten im Kanton wird nachts durch Scheinwerfertaxation der Besatz an Feldhasen gezählt. Die Erwartungen waren hoch, denn das letzte Jahr war warm und trocken, was gut für den Hasennachwuchs ist. Und auch die Räude, die den Fuchsbestand scheinbar dezimiert hat, spielt den Hasen in die Karten. Wir erwarteten also mehr kreisrunde Punkte auf unserem Plan einzeichnen zu können, wobei jeder Punkt einen Feldhasen im Untersuchungsgebiet darstellt. Doch es kam anders. Im einen Gebiet blieb der Besatz ähnlich demjenigen des Vorjahres und im anderen Gebiet ging er sogar zurück. Dies liegt wohl an der Verarmung an Strukturen in der Landwirtschaft. Buntbrachen und Vernetzungsflächen wurden weniger. Was das Herz aber erfreut, sind die vielen Rehe, die hier nicht nur während der Dunkelheit auf den Feldern stehen.

Ein vertrauter Sprung Rehe

Nachts ein Bild von Rehen im Scheinwerferlicht zu machen, ist kaum möglich und würde zu keinem zufriedenstellenden Resultat führen. Daher beschloss ich am Wochenende das Gebiet bei Tag zu begehen. Mit einem Freund, den Hunden und der Kamera in der Hand zogen ich los. Er war so warm, ja richtig heiss, dass der Schal sofort im Auto bleiben musste und sich das T-Shirt während dem Spaziergang immer feuchter anfühlte. Schnell hatten wir einen Sprung Rehe im Anblick. Es waren drei Böcke darunter. Aber wir kamen nicht nahe heran. Deshalb umgingen wir sie in einem grossen Bogen. Und als wir auf ca. 300 m herangekommen waren, ging ich alleine und ohne Hund näher heran. Das klappte ganz gut. Ich spazierte, als würden mich die Rehe nicht interessieren und so interessierten sie sich kaum für mich. Als ich am Feldrand ankam, legte ich mich auf den Boden und machte einige Fotos. Über dem Feld flimmerte schon die Luft, was man auch auf dem Bild sehen kann. Die Rehe schauten zwar immer wieder zu mir rüber, blieben aber vertraut und ästen ruhig weiter. Ein schöner Frühlingsauftakt.

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